31,9 km | 680 Höhenmeter | 8-9 Stunden | mittel
Es ist die erste richtige Herausforderung am Zentralalpenweg. Mehr als 30 Kilometer gilt es auf der dritten Etappe zu überwinden, und dies sogar ziemlich alternativlos. Einsame Wege, einsame Strecken, jedenfalls genug Zeit, um Gedanken im Kopf herumkreisen zu lassen.
Tourdaten: Zentralalpenweg 02, Etappe 3 von Breitenbrunn nach Großhöflein
Info: allgemeine Infos zum Zentralalpenweg 02 auf gehlebt.at
Ausgangspunkt: Zentrum Breitenbrunn, Ecke Seestraße/Eisenstädter Straße
Endpunkt: Bushaltestelle Wiener Straße in Großhöflein
Länge: 31,9 Kilometer
Höhenmeter: 680 m im Aufstieg, 600 m im Abstieg
Dauer: 8-9 Stunden
Höchster Punkt: Bei der Lichtung „Beim Juden“, die beiden Aussichtswarten liegen etwas unterhalb, sind aber die wahren Aussichtspunkte dieser Etappe; 454 m.
Schwierigkeit: Technisch einfach, jedoch ob der Länge mittelschwere Etappe.
Orientierung: Durchgehend rot-weiß-rot mit 02 markiert; zusätzlich auf der gesamten Strecke auch rot-orange (Burgenland Weitwanderweg).
Literatur: Zentralalpenweg 02 – Band 1, ÖAV Weitwanderer
Karten: fb WK 271, BEV ÖK50 5203 & 5202
Einkehrmöglichkeiten: Waldrast Wilder Jäger (nur an Wochenenden ab Mai bis Oktober)
Nächtigung: Großhöfleiner Zeche; Unterkunftsverzeichnis Burgenland Tourismus
Weitere Links:
> Infos bei ÖAV Weitwanderer
> Tour bei gipfelrast
> Beschreibung bei wunderbarwanderbar
> Tour bei smeki wandert
> Beschreibung auf alpenvereinaktiv.com
> Tour bei the Reacher and the Settler
> Tour bei gehmeinsam
Öffentliche Anreise: Bahnhof Breitenbrunn, wird von Wulkaprodersdorf bzw. von Neusiedl am See und Wien angefahren.
Öffentliche Abreise: Bushaltestelle Großhöflein Wiener Straße; Linien 120 und 210 verkehren zwischen Eisenstadt und Wien. Umstieg in Müllendorf auf Bahnlinie nach Wien möglich. Bahnhof Müllendorf ist halbe Stunde Fußmarsch vom Endpunkt entfernt.
Zwischenstationen: keine
Von Breitenbrunn zur Franz-Josef-Warte
Die dritte Etappe steht ganz im Zeichen des Leithagebirges. Mehr als 30 Kilometer werden wir nach diesem Tag in den Beinen haben.
‚Ziemlich viel Verkehr‘, denke ich mir auf den ersten Metern neben der Durchzugsstraße in Breitenbrunn. Und nun, es fällt dies nicht nur mir auf. Stiller und dennoch sichtbarer Protest mancher BewohnerInnen formiert sich gegen den Straßenverkehr im Ort. Auch ich suche schleunigst das Weite und verabschiede mich auf die Güterwege zwischen den Kirschbäumen.
Für die Kirschblüte bin ich noch zu früh im Jahreskreis unterwegs. Die Knospen stehen jedoch bereits kurz vor der Explosion. Bereits in voller Blütenpracht präsentieren sich violette und weiße Lerchensporne. Auch ein besonderes Schmankerl in Breitenbrunn: Langjähriger Urlaubsgäste werden mit einer Holztafel geehrt.
Die ersten Kilometer im Leithagebirge sind irgendwie mühsam. Es geht zwar nur sehr sanft aufwärts, die Forstautobahn erweckt heute aber noch nicht meine Wandergeister. Die Markierung dafür ist ausreichend, zu viel Farbe auf den Beinen darf man sich jedoch nicht erwarten. Im Zweifel immer auf dem Hauptweg bleiben, an markanten Kreuzungspunkten wissen wir aber was zu tun ist.
An einer Lichtung wird der Weg endlich etwas abwechslungsreicher, denn nun wandern wir einen schmalen Waldweg entlang. In weiterer Folge landen wir etwas überraschend bei der Franz-Josef-Warte und der Kaisereiche. Die Warte kann ohne Probleme bestiegen werden. Leider ist der obere Bereich mit Fenstern verschlossen, unzählige Fliegen haben hier eine neue Heimat gefunden. Dafür laden die Rastplätze im Angesicht der Warte zur Rast ein.
Von der Franz-Josef-Warte nach Großhöflein
Bei der Warte treffe ich auch erstmals andere Menschen, die aber wohl nicht so lange unterwegs sind wie ich heute. Der Grund dafür ist schnell gefunden: An der 500 Meter entfernten Bundesstraße befindet sich ein Parkplatz, der auch heute gerne genutzt wird.
Nun geht’s ein Stück die Bundesstraße entlang zur Landesgrenze von Niederösterreich und Burgenland. Hier wurde mir auch erst bewusst, dass ich mich in Niederösterreich befunden hatte. Seit der Wegkreuzung „Drei Hotten“ bis über die Warte und hierher zur Grenze an der Bundesstraße war ich im Hanni-Land unterwegs.
Der Abschnitt nach der Bundesstraße unterscheidet sich merklich vom ersten Teil. Von nun an wandern wir auf schmäleren Wegen entlang, längere Zeit auch direkt an der Landesgrenze der beiden schon genannten Bundesländer. Zusätzlich nehmen wir gefühlt jeden Graben mit und sammeln so auch einige Höhenmeter auf.
Wir erblicken die Rückseite eines Hauses, nahe einer Landstraße. Es handelt sich hierbei um das Rasthaus Wilder Jäger, das ab Mai und nur an Wochenenden geöffnet hat. Zumindest solltest du dich auf diese Möglichkeit einer Einkehr nicht verlassen.
Damit es wieder mal etwas abwechslungsreicher wird, steigen wir auf die Buchkogelwarte hoch, blicken auf der einen Seite auf den Schneeberg und in der Gegenrichtung auf den Neusiedler See. Ein feines Frühlingstagerl hatte ich da heute erwischt.
Es geht an der Kürschnergrube, einem ehemaligen Steinbruch mit Felshöhle, vorbei zur Lichtung Beim Juden. Ab hier wird der Abstieg vom Leithagebirge eingeläutet. Das Waldgebiet verlassen wir besonders eindrucksvoll und aussichtsreich am Weißen Kreuz.
Der umliegende Trockenrasen gilt als Naturschutzgebiet, die ebenso geschützten Kuhschellen sind nur etwas fürs Auge. Ein Kreuzweg führt uns nun immer weiter abwärts Richtung Großhöflein.
Mit Blick auf die Kirche Großhöflein beenden wir an der Bushaltestelle Wiener Straße die dritte Etappe am Zentralalpenweg. Nach mehr als 30 Kilometern und 600 Höhenmetern lasse ich mich vom Regionalbus direkt zum Wiener Hauptbahnhof chauffieren. Absolut coronakonform: Ich bin einer von drei Personen im gesamten Bus. Busfahrer bereits eingerechnet.
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