72,1 km | 40 Höhenmeter | 5 Stunden | leicht
Eine Radtour durch den größten Gemüsegarten Österreichs. Kilometer für Kilometer folgen wir dem Marchfeldkanal, am gut beschilderten Marchfeldkanal-Radweg, und übersetzen erst zum Abschluss die Donau bei Hainburg. An- und Abreise funktionieren mit öffentlichen Verkehrsmitteln tadellos.
Tourdaten: Radtour am Marchfeldkanal von Wien nach Hainburg
Ausgangspunkt: U4 Station Roßauer Lände, Wien
Endpunkt: Bahnhof Hainburg Kulturfabrik
Länge: 72,1 Kilometer
Höhenmeter: 40 m im Anstieg, 60 m im Abstieg
Dauer: 5 Stunden
Schwierigkeit: Technisch einfach, zumeist Schotter- und Kieswege.
Orientierung: Durchgehende Beschilderung „Marchfeldkanal“, gute Orientierung sind auch die blauen Kilometerstangen, die alle 500 Meter am Radweg platziert sind. Von Engelhartstetten nach Stopfenreuth den Wegweisern „Hainburg“ folgen. Ab hier am Donauradweg nach Hainburg.
Literatur: Bikeline Radtourenbuch Fluss-Radwege Niederösterreich
Karten: fb WK 013; StadtLand-Radkarte Wien, Niederösterreich 1:40.000
Einkehrmöglichkeiten: Gasthaus Krizan in Parbasdorf (nach 27 km); Gasthof List in Leopoldsdorf (nach 41 km); Gasthaus Wernhart-Langer in Haringsee (nach 52 km); Röstkork in Engelhartstetten (nach 60 km); Gastronomie in Hainburg (am Ende der Tour)
Öffentliche Anreise: U4 Station Roßauer Lände bei dieser beschriebenen Tour; offizieller Startpunkt am Bahnhof Langenzersdorf.
Öffentliche Abreise: Mit der S7 von der Station Hainburg Kulturfabrik nach Wien. Zustieg mit dem Rad bei der Station Hainburg Personenbahnhof ist nicht möglich.
Von Wien nach Deutsch-Wagram
Der Marchfeldkanal-Radweg beginnt in Langenzersdorf und endet am Schloss Hof im östlichen Marchfeld. In unserer Variante starten wir jedoch in Wien, lassen das Schloss links liegen und beenden die Radtour in Hainburg an der Donau.
Wir starten an der U4 Station Roßauer Lände und folgen dem Donaukanal nordwärts. Am Steinitzsteg übersetzen wir Donau und Neue Donau und folgen dem gut beschilderten Euro Velo 9 durch Jedlesee zum Marchfeldkanal. Ab nun übernimmt die Beschilderung des Marchfeldkanalradweges unser Orientierungsvermögen.
Wikipedia schreibt dazu: „Der Marchfeldkanal ist ein künstlich errichtetes und naturnah gestaltetes Gerinne in Niederösterreich und Wien und flutet den Rußbach mit Wasser aus der Donau. Der 18 Kilometer lange Kanal ist unter anderem ein wichtiger Wasserlieferant für die Gemüsebauern des Marchfelds und ein Naherholungsgebiet.“
Nach diesen 18 Kilometern übernimmt der Rußbach in Deutsch-Wagram die Aufgabe des Kanalsystems, der Name des Radweges ändert sich dadurch aber nicht. ;-)
Wir bewegen uns auf beiden Seiten des Kanals, können immer wieder einen Blick auf das beliebte Naherholungsgebiet werfen. Zumeist befahren wir am Radweg Schotter- oder Kieswege. Für Rennräder ist diese Tour also nicht geeignet.
Haben wir Floridsdorf den Rücken gekehrt, zeigt sich am Weg nach Gerasdorf auch das typische Schaubild des Marchfeldes: Feld reiht sich an Feld. Der gut bedeckte weiße Spargel harrt derweil noch aus und wartet wie der Großteil der Bevölkerung auf den Stich.
Die Beschilderung am Radweg ist absolut ausreichend, auch Rastplätze sind in guter Anzahl vorhanden. In Deutsch-Wagram mündet der Marchfeldkanal in den Rußbach, gemeinsam sorgen sie im weitläufigen Kanalsystem für Wasserzufuhr im Marchfeld. Auch die Schlacht bei Wagram im Jahr 1809 zwischen Napoleon und der österreichischen Armee wird entlang des Weges immer wieder thematisiert.
Von Deutsch-Wagram nach Haringsee
Ab Deutsch-Wagram wird es tendenziell etwas einsamer. Je weiter wir in den Osten vordringen, desto weniger Menschen treffen wir am Radweg selbst. Wir durchqueren Parbasdorf und Markgrafneusiedl, müssen rund um die ortseigene Kläranlage kurz die Nase rümpfen, finden aber im Angesicht einiger Windräder einen gemütlichen Rastplatz.
Dann verlassen wir nun erstmals planmäßig den Kanal und machen einen Abstecher nach Leopoldsdorf im Marchfelde, wobei wir dem Ortskern gar nicht nahe kommen. An der weithin sichtbaren Zuckerfabrik treffen wir wieder auf den Kanal und müssen uns kurzzeitig vor freilaufenden Hühner hüten.
Hatte ich schon erwähnt, dass am heutigen Tag ein konstanter Wind aus Südost wehte? Ja? Egal, es war teilweise schon ein bisserl zach. Wir hatten nahezu die gesamte Tour mit Gegenwind zu kämpfen, gemütliches Dahinrollen war selten möglich. Auch am Weg über Fuchsenbigl nach Haringsee, der Radweg verläuft hier einige Kilometer auf der Landstraße.
Von Haringsee nach Hainburg
Trotz Gegenwind strampelten wir mit 20 km/h durch Haringsee und erreichten bald wieder den Kanal. Endgültig verabschiedeten wir uns von ihm aber kurz vor Engelhartstetten. Wir setzten die Strecke am Kanal nach Schloss Hof nicht weiter fort, sondern fuhren südwärts nach Stopfenreuth und übersetzten mittels Hainburger Donaubrücke die Donau.
Von der Donaubrücke nach Hainburg radelten wir drei gemütliche Kilometer am Donauradweg entlang. Es lohnt sich jedenfalls die mittelalterliche Stadt zu erkunden, bei ausreichenden Zeitreserven auch deren umliegende Berge. Vom Bahnhof Hainburg Kulturfabrik ließen wir uns und unsere Räder wieder nach Wien transportieren.
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