Der Wonnemonat Mai hat in den letzten Tagen sämtliche Regenreserven aus dem Himmel gebeutelt, da kam uns der sonnige Freitag gerade recht. Nicht alleine machen wir uns auf den Weg mit der Puchberger-Linie, doch steigen wir als einzige Wandersleut bei der Station „Grünbach Schule“ aus.
Unser erstes Ziel ist die Geländehütte. Ein grün markierter und ständig beschilderter Pfad führt uns über den Eselsteig stetig nach oben. Hinweisschilder warnen uns vor den Gefahren des Eisbruches vom letzten Winter, dessen Spuren noch gut erkennbar sind.
Kurz vor der Geländehütte lichtet sich der dichte Wald und wir können erste Ausblicke genießen.
Das Almgelände rund um die Geländehütte ist von Kühen einvernommen, doch halten sich diese etwas entfernt von uns auf. Auch habe ich einen Braunbären gesichtet.
Nach dem ersten 1.000m Punkt dieser Tour steigen wir wieder bergab und folgen dem einsamen Pfad zum Rastkreuz.
Im letzten Jahr brannte die Scheimhütte am Rastkreuz lichterloh. Und jetzt erstrahlt sie wieder in neuem Holzglanz uns hat schon Gaststättenbetrieb aufgenommen.
Nach der Scheimhütte geht es wieder aufwärts auf den höchsten Punkt der Hohen Wand: dem Plackles mit 1.132m Höhe. Hier gibt es leider keine Einkehrmöglichkeit mehr, aber solltest du an einem Sonntag unterwegs sein, empfehle ich dir eine Einkehr bei der Hütte der NÖ Berg- und Naturwacht. Diese befindet sich etwas unterhalb vom Plackles in Gehrichtung Eicherthütte.
Am Vogellehrpfad erreichen wir die kleine Ansiedlung Wanddörfl. Ein uriges Ortschaftl, sehr ruhig und abgelegen.
Schotter- und Kieswege leiten uns weiter zum Gasthof Kleine Kanzel. Hier wird am Haupthaus gerade eine neue Wärmedämmung aufgezogen, schlechte Lieder dröhnen aus dem Radio der Bauarbeiter. Wir blicken einfach mal in die Ferne.
Es geht nun immer weiter in Richtung Gasthof Postl und Skywalk. Hier ist einiges los, ruhige Idylle findet man hier wohl kaum. Dafür eine Flugschule.
Wir gehen weiter in Richtung Almfrieden – im wahrsten Sinn. Denn mit 1.1.2015 hat das Gasthof Almfrieden geschlossen und ist Friede eingekehrt.
Weiter geht es auch mal auf Asphaltstraßen zum Kohlröserlhaus und den Wegweisern folgend zum Herrgottschnitzerhaus. Einem Wegweiser „Aussichtspunkt“ kann ich nicht widerstehen – ich muss einfach hin.
Am Herrgottschnitzerhaus will ich eigentlich kurz einkehren, doch stehe ich vor verschlossenen Türen. Auch sonst tummelt sich hier kein Mensch. „Dienstag und Mittwoch Ruhetag“, sagt mir ein Schild. Aber heut ist Freitag. Sapperlot! Hat das auch zu? Weiß wer, warum das Herrgottschnitzerhaus an diesem sonnigen Freitag Ende Mai zu hatte? Eine Ausnahme? Wer mehr weiß, darf es mir ruhig sagen. Das Internet spuckt hierzu nichts aus.
Es erfolgt der Abstieg von der Hohen Wand. Wir wandern entlang einer Weidewiese bei Dreistetten, wobei hier um jeden Zentimeter zwischen Wanderweg und Wiese gekämpft wird. Der Zaun steht aber wenigstens nicht unter Strom – hab’s ausprobiert.
Am Zitherwirt hole ich mir noch die gewünschte Abkühlung und blicke auf die restliche Tour im Wald nach Markt Piesting. Der Weg 231 soll uns zu unserem Endpunkt bringen, was er auch tut. Nach überraschend vielen Höhenmetern treten wir unsere Heimreise an.
Länge: 23,7km
Höhenmeter: 1.900m
Startpunkt: Bahnhof Grünbach/Schneeberg Schule
Endpunkt: Bahnhof Markt Piesting
Öffis: mit der Bahn von Wiener Neustadt nach Grünbach Schule
Einkehrmöglichkeiten: Scheimhütte, Gasthof Kleine Kanzel, Gasthof Postl, Kohlröserlhaus, Zitherwirt
Karte: fb WK 012, BEV ÖK50 4206 & 5201
6 Kommentare
tolle tour. wie lange warst du unterwegs?
Hallo Margit.
Oh ja, dass die Tour toll war kann ich nur bestätigen. :)
Ich war ca. 7 1/2 Stunden von Bahnhof zu Bahnhof unterwegs.
LG, Martin
Wie schön! Und wie viel freundlicher das alles im Sonnenschein aussieht als vor zwei Wochen als es noch nicht so sonnig war! Da freu ich mich doch gleich auf die Aussicht Donnerstag, Samstag und Sonntag wandern gehen zu können, wird wahrscheinlich auch Hohe Wand oder Rax!
Danke Tamara! Viel Vergnügen bei deinen kommenden Wandertouren. Am verlängerten Wochenende wird es mich wohl nicht so weit in die Natur verschlagen…
LG, Martin
Meine Güte, auf die „kurze“ Distanz so viele Höhenmeter….*grausel* :D
Wuuuuunderschöne Bilder hast du gemacht und dein Wuff macht das alles so locker mit?
Klasse!
Hallo Elke, ja das mit den Höhenmetern hat mich selbst überrascht und glaube ich auch fast nicht. Habe die Tour mit meinem GPS aufgezeichnet, doch ich denke, dass mich das hier ein bisschen verkackeiert. Das muss ich mir auf der digitalen Karte noch ansehen. :)
Und ja, mein Wuff ist da immer mit dabei und ist nach so einer Tour gerade mal erst warm gelaufen. :D
Martin