Inspiriert von dem wunderbaren Wanderführer „Schweizer Bankgeheimnisse“ von Reto Weber, habe ich meine sämtlichen 11.710 Fotos aus dem heurigen Wanderjahr nach Sitzbänken und Rastgelegenheiten durchforstet. Und ich wurde fündig. 23 Schnappschüsse meiner ganz persönlichen Bankgeheimnisse stelle ich euch hiermit vor. Transparenz pur, bei mir bleibt kein Bankgeheimnis ungelüftet.
Starten wir in die Reihe der Bankgeheimnisse mit einer Bank in Eigenbauweise, die gar nicht mal so schlecht positioniert ist. Der Wohlfühlfaktor bei der Rast am Weg zum Troppberg beschränkt sich jedoch nur auf den Ausblick. Die gerade Rückenlehne zwingt einen zwar das Schulmantra „gerade sitzen“ in perfekter Haltung auszuführen, spätestens nach fünf Minuten melden sich aber die Bandscheiben.
Die folgende Sitzgelegenheit bei Purkersdorf kommt gänzlich ohne Rückenlehne aus und zählt zu den Minimalisten unter den Sitzbänken. Minimalistisch ist auch der Ausblick beim Sitzen. Die Vegetation wuchs nämlich, im Gegensatz zur Bank.
Nun ja, wenigstens war beim oberen Bild überhaupt eine Bank vorhanden. Die sterblichen Überreste dieser ehemaligen Sitzgelegenheit verkommen am Unterberg. Rettung ist keine in Sicht.
Bei diesen Bankresten nahe der Burg Greifenstein könnte eine Rettung noch Sinn machen. Irgendwie.
Pirie gilt als perfekte Bankberaterin und unterzieht diesem windschiefen Rastplatz am Beethoven-Wanderweg einem Stresstest. Gerade noch bestanden.
Hier meint Pirie jedoch, dass Hopfen und Malz schon längst verloren sind und wendet sich beispiellos ab. Beim kleinsten Windhauch würde diese gewagte Konstruktion im Rosaliengebirge nachgeben.
Manchmal muss man auch improvisieren, so wie hier bei Baden. Keine Kosten und Mühen wurden gescheut, um wenigstens eine kleine Sitzgelegenheit zur Verfügung zu stellen. Man kann sich bei der Rast ja abwechseln.
Zur Aufhellung wieder mal eine schöne Bankaussicht vom Gipfel des Unterbergs.
Manche Bänke ächzen unter der Last, die sie zu bewältigen haben, so wie hier bei Thernberg. Offensichtlich muss ein Sparkurs beim Hundefutter her.
Im Werkstoff-Dreierlei präsentiert sich dieser Rastplatz am Donausteig. Perfekt zum Mensch-ärgere-dich-nicht spielen oder zum Viererschnapsen.
Fand Walter am Weg zum Hohen Lindkogel seine Ruhe? Wenn ja, dann hoffentlich nicht seine letzte. Unweit von Walters Ruh befindet sich Karlsruhe. Die beiden Ruheoasen stehen in direkter Konkurrenz zueinander, man muss sich für eine Ruhe entscheiden. Echt schwierig.
Diese Bankkonstellation am Malersitz bei Gutenstein ist speziell für Menschen gedacht, die sich nicht mehr ins Gesicht blicken können.
Der Hinweis an der Hohen Wand sagt es klipp und klar: Bankzustiege sind hardcore und verdienen sich die Bezeichnung „Extremsport“.
Sitzbänke können jedoch nicht nur mit Gefahrenhinweisen auftrumpfen, sie können auch mitunter poetisch dem rastenden Menschen begegnen. Im Leithagebirge freut man sich auf den nächsten Morgen.
Er ist wieder da! Auf manchen Bänken in den Wiener Hausbergen finden sich Hinweise zum guten, alten Graffiti-Vorreiter Joseph Kyselak. Dass diese Inschrift vom 1831 verstorbenen Hofkammerbeamten noch ein Original sei, das bezweifle ich jetzt einfach mal.
Trifft man immer wieder mal beim Wandern: Bänke, die besetzt sind. Interessant ist vor allem, dass diesen immer eine schöne Aussicht gegenübersteht. Hier genießt zum Beispiel eine Wandersfrau den Ausblick auf den Schneeberg von der Kleinen Kanzel.
Es ist schon eine Kunst, Sitzbänke aussichtsreich zu positionieren. Ehrlich. Die auf der Hohen Wand haben’s einfach drauf.
Wobei sich diese Sitzbank am Hohen Lindkogel auch nicht zu verstecken braucht.
Manche Sitzbänke bleiben unberührt. In diesem Fall hat sich im zweiten V vom Verschönerungsverein Piesting ein niedliches Lebewesen eingenistet, welches man aus Naturschutzgründen natürlich nicht stören möchte.
Manchmal denke ich mir jedoch: Sitzbänke sind was für Lullus! Wozu gibt es Holzliegen, die abseits jeglicher Wege mitten im Wald bei Bad Fischau zu finden sind?
Während die obere Liegegelegenheit mobil ausgeführt ist, sind diese zwei Halbliegegelegenheiten (ein schönes Wort) stationär im Naturpark Purkersdorf zu finden. Der Wohlfühleffekt ist jedoch von einigen Körpermaßen abhängig.
Und sollten alle Schrauben brechen und Bretter vor sich hinrotten, gibt es wenigstens noch Alternativen.Danke für deine Aufmerksamkeit. Es folgt bald ein Best of der Bankgeheimnisse der letzten Jahre. Stay tuned!
2 Kommentare
es geht noch Geheimnisvoller Saxen IVV Wandertag
2015 am Schlösser und Burgenweg …
Das Bild stelle ich Gehlebt gerne zur Verfügung,
der Link wird nur etwa 2 Monate Funktionieren.
http://www.mikesdesign.eu/wandertag/linie44/geheimnis.jpg
Grüsse
Erich M.
Köstliches Bild! :) Danke für die versteckte Bank, ein wahres Bankgeheimnis.
Liebe Grüße, Martin