Europas Landeshöhepunkte mit Bahn, Schiff und zu Fuß

Wir kennen wohl alle die Zugspitze in Deutschland, wenige vielleicht den Hvannadalshnukur in Island und nur besondere Insider den Monte Titano in San Marino.

So unterschiedlich diese drei Gipfel sein mögen, sie haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind in ihrem Land die höchste Erhebung. Wer auf ihren Gipfeln steht kann nicht mehr höher steigen ohne Grenzen zu überschreiten. Wir haben es uns zum Ziel gemacht, alle Europäischen Landeshöhepunkte mit Bahn, Schiff und zu Fuß zu erklimmen. Flüge und Autofahrten sind Tabu – ganz im Stile der Abenteurer im 19. Jahrhundert.

Die Besteigung der Seven Summits, also der höchsten Gipfel aller Kontinente, ist längst keine Utopie mehr. Mittlerweile sind diese von einigen Menschen allesamt bestiegen worden. Doch spannen wir den Rahmen etwas enger, so gibt es auch Personen, welche auf allen höchsten Erhebungen der europäischen Länder gestanden sind.

Allen voran ist der Brite Ginge Fullen zu nennen. Er schaffte es als erster Mensch, dokumentiert auf allen Landeshöhepunkten Europas zu stehen – das Kunststück vollendete er nach 7-jähriger Reise im Jahr 1999.

Zwei andere Briten, welche auf den Höhepunkten standen, sind Carl McKeating und Rachel Crolla, welche ihre Erlebnisse in dem Buch „Europe’s High Points“ von Cicerone Press niedergeschrieben haben und mich inspiriert haben. Ebenso habe ich mittlerweile persönlich einen Menschen kennengelernt, welcher selbes Vorhaben gerade dabei ist umzusetzen und die Berge Europas mit dem Motorrad abklappert.

Ein weiterer Herr aus Großbritannien hatte sein Europa-Projekt am 1. Juni 2012 gestartet und in drei Monaten 44 Höhepunkte im Eilverfahren bestiegen. Auf seiner Webpage (die mittlerweile wieder vom Netz genommen ist) sind die Eckdaten 29 Flüge und über 14.000 km gefahrene Kilometer zu finden. Auf seiner dreimonatigen Europareise hat er grob geschätzt mehr als 14 Tonnen CO 2 ausgestoßen, ein durchschnittlicher Brite belastet sich mit Emissionen von 9 Tonnen – im Jahr.

Wozu aber die höchsten Gipfel Europas besteigen? Wozu sich auf die Schweizer Dufourspitze quälen oder gemütlich auf dem ungarischen Kékes einen Kaffee genießen? Wozu so schnell als möglich ohne Rücksicht auf die Umwelt oder irgendeinem Umweltgedanken die Gipfel bezwingen?

Von diesen Fragen habe ich mir ernsthaft nur die Letzte gestellt. Als Bergsteiger und Wandersmensch liebe ich das Gefühl, einen Berg „erklommen“ zu haben, und noch stärker ist das Gefühl, wenn ich mir selber nichts vortäusche und den Berg nur mit fairen Mitteln bezwinge. Wenn dies noch in einem fremden Land geschieht, verspüre ich einen leichten Hauch von Abenteuer.

Das „Warum“ beantworte ich also mit der Leidenschaft und der Freude am Entdecken fremder Länder und Kulturen. Aber das „wozu so schnell als möglich ohne Rücksicht“ bereitet mir etwas Kummer. Natürlich würdige ich diese Leistung, wenn jemand in drei Monaten 44 Gipfel in ganz Europa besteigt. Aber denkt dieser Mensch an die Umwelt? Empfindet er Freude und Leidenschaft bei dem was er tut? Weiß er eigentlich, dass Berglandschaften sensible Naturräume sind? Kann er einen Berg überhaupt genießen oder ist er im Kopf schon beim Nächsten? Was erlebt dieser Mensch in einem Land außer dem Flug oder die Autofahrt? Lernt er Europa wirklich kennen?

Ich persönlich lehne diese Vorgehensweise ab, verurteile sie aber nicht – sondern stelle mir vor: Wie würde das Projekt so umweltfreundlich als möglich aussehen?

Zu Fuß wäre die freundlichste Variante und so gern ich diese Vorgehensweise lieben würde, müsste ich wohl die nächsten Jahrzehnte ständig zu Fuß unterwegs sein.

Warum also nicht wie die ersten großen Entdeckungsreisen der Alpinisten des 19. Jahrhunderts?

Nicht mit der Pferdekutsche, aber mit Eisenbahn und Schiff. Und das war die Idee: Europa von unten und oben betrachten und dies nur mit der Eisenbahn, Schiffen und den eigenen zwei Beinen.

Leider ist diese Variante auch nicht komplett schadstofffrei und CO 2-neutral, aber im Vergleich zu anderen Fortbewegungsmitteln schone ich die Umwelt um ein Vielfaches und kann eine „langsamere“ Form der Fortbewegung zeigen, eine ursprüngliche Form.

Man kommt in den Genuss einer Hin- und Rückfahrt durch das Land oder mehrerer Länder, lernt Menschen kennen, erlebt das Land, dessen Kultur und Landschaft viel intensiver. Ein Berg ist keine Gipfelbesteigung mehr, ist nicht mehr das unangefochtene Ziel, er wird die Krönung einer Reise.

Die Reisen zu den europäischen Landeshöhepunkten könnten unterschiedlicher nicht sein. Am polnischen Rysy befindet sich die nächste Zugstation nur 8 km vom Berg entfernt, Island selbst wird nur mit dem Schiff erreichbar sein und um am finnischen Halti stehen zu können, sind einige Tage Fußmarsch von der nächstgelegenen Haltestelle im schwedischen Abisko notwendig.

Dies ist also unser Projekt, welches bereits im Juli 2012 mit dem polnischen Rysy begonnen hat. Auf gehlebt.at wird über diese Reisen und Bergbesteigungen berichtet. Schritt für Schritt, langsames und bewusstes Reisen, Europa kennenlernen auf eine umweltfreundliche Art und Weise und dabei Grenzen überschreiten.

Erstiegene Landeshöhepunkte

erreichte Gipfel
0
Kilometer zu Fuß
0
Höhenmeter zu Fuß
0
Zug- und Schiffffahrten
0
Stunden für An- und Abreise
0

Bis jetzt musste noch kein Schiff in Anspruch genommen werden.

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