Sonne! Wer hätte damit gerechnet, der Wetterbericht von gestern Abend sagte etwas ganz anderes. Auf die Wetterprognosen ist Verlass, bin ich froh.
Heute stand eine Wanderrunde im nördlichen Rosaliengebirge am Vormittagsprogramm. Den Weitwanderweg Wiener Alpenbogen kenne ich schon aus vielen anderen Regionen, doch die Katzelsdorfer Gegend war mir bislang noch unbekannt. Sonnenschein trieb uns in den Startort des Wiener Alpenbogens, gleichzeit auch Stützpunkt des Tourismusverbandes Wiener Alpen in Niederösterreich. Und wer war wieder mit dabei? Richtig, die Pirie.
Die kompakten Informationen sowie die Übersichtskarte findest du am Ende des Berichtes.
Es gibt zwar eine Bahnstation Katzelsdorf, doch diese liegt 1,5km vom Zentrum entfernt an der Nordseite der Gemeinde. Zum wach werden reicht diese Strecke allemal.
Unseren Rundweg beginnen wir offiziell erst am Schloss Katzelsdorf, hier ist auch der offizielle Startpunkt vom Wiener Alpenbogen und es zeigt sich auch der erste Wegweiser.
Eine hölzerne Brücke führt uns über die Leitha, Wegweiser sollen uns nach dem Fluss rechts abbiegen lassen. Das entspricht jedoch nicht dem gpx-Track des gesamten Wiener Alpenbogens. Den gpx-Track vom Wiener Alpenbogen habe ich mir am Vorabend von der Homepage runtergeladen und in die Wanderkarte eingetragen, deshalb war ich etwas verwirrt, dass mich der Wanderweg nun von der Straße weglotst. Wurscht, folgen wir den Wegweisern.
Nach einem kurzen Waldstück landen wir an einem Parkplatz, ein Alpenbogen-Wegweiser führt uns auf den Kapellauweg, an dessen Ende wir auf eine weitere Straße aufsteigen und nun wieder am geplanten Alpenbogen von gestern Abend landen.
Als gute Orientierung dient nun die gelbe Markierung, doch auch nur bis zu dem Zeitpunkt, in dem der Weg eine Linkskurve einschlägt und uns Wegweiser rechts von der Straße wegführen.
Eine wunderbare Aussicht und ein mögliches Sitzbankerl später treffen wir vor einem Haus auf eine Wegkreuzung. Wegweiser in meine Gehrichtung ist keiner vorhanden, es zeigt nur ein Schild nach Katzelsdorf, dorthin, woher ich gerade gekommen war. Nun verlasse ich mich wieder auf den gpx-Track und gehe den Weg links vom Haus weiter bergauf und treffe abermals auf die gelbe Markierung. In einer Rechtskurve sollte laut Track der Alpenbogen rechts abbiegen. Doch zeigt sich mir kein Weg, eventuell die Grasstreifen zwischen den Weinreben? Dann dachte ich mir aber, dass der Weg doch irgendwie markiert sein sollte.
Wir stapfen wieder hinab zur vorher erwähnten Kreuzung und begehen den schmalen Trampelpfad in Richtung Weingärten. Nach einer S-Kurve erblicken wir zur Rechten das Redemptoristenkloster und landen bald an einer Schotterstraße, doch einen Wegweiser in die weitere Gehrichtung suche ich auch hier vergeblich. Ein Wegweiser nach Katzelsdorf ist vorhanden, doch zeigt dieser auch nicht auf den von mir begangenen Weg, sondern zur Verbindungsstraße Katzelsdorf-Eichbüchl. Außerordentlich interessant. Jetzt fällt mir ein, dass ich eigentlich eine Nachtwanderung auf dieser Strecke am Alpenbogen unternehmen wollte. Gut, dass ich es nicht gemacht habe, ich wäre die ganze Nacht im Kreis gelaufen.
Wir wandern die Schotterstraße bergauf, ab hier ist dann alles wieder klar. Wegweiser sind vorhanden, diese führen uns auch tiefer in den frostigen Rosalienwald. Ich bin über die Minusgrade dankbar, sonst wäre das ganze Unterfangen eine schöne Gatschpartie geworden.
Kurz nach dem Blickplatz Eichbühel erreichen wir den namensgleichen Ort, das Schloss zu unserer Rechten hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Vermutlich wurde es im 14. Jahrhundert erbaut, belegt ist aber nichts. Von 9. bis 20. April 1945 verweilte in diesen Gemäuern Dr. Karl Renner und arbeitete an den Aufbauplänen für die Zweite Republik. Heute ist das Schloss in Privatbesitz.
Am Ende der Straße gibt es mit dem Kupfer-Dachl eine Einkehrmöglichkeit, doch dafür bin ich einige Stunden zu früh dran. Ab jetzt leiten uns gut platzierte Wegweiser und eine gelbe Markierung auf die Forstraße am Grenzverlauf Niederösterreich und Burgenland im Rosaliengebirge. Südlich verläuft der Wiener Alpenbogen, wir wandern aber nordwärts in Richtung Gespitzter Riegel.
Die rote Markierung begleitet uns bis zu einer Wegkreuzung, an welcher die Schilder zum Gespitzten Riegel kaum zu übersehen sind. Blau geht’s weiter auf den Gespitzten Riegel, dessen Rastplatz auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Es gibt sogar ein Gipfelbuch, bzw. drei Gipfelhefter.
Wieder zurück am Hauptweg heißt unsere nächste Station der Mitterriegel, welcher wie der Gespitzte Riegel auch mit einigen Gipfelbüchern aufwarten kann, der Rastplatz jedoch wirklich wie einer aussieht.
Wir folgen der roten Markierung bergab, wenden uns dann aber einem grün markierten Weg in Richtung Katzelsdorf zu. Der rote Weg verläuft geradeaus weiter, mit ihm auch ein gelb-grüner Weg, dessen Markierungsfarben ich vor einigen Wochen auch am Wiener Neustädter Kanal und entlang der Fischa in Wiener Neustadt angetroffen habe. Ob hier eine Verbindung besteht, werde ich noch ergehen. Aber hättest du Informationen zu diesem gelb-grünen Weg? Lass‘ es mich bitte wissen.
Immer grün markiert spazieren wir einen Graben bergab. Nachdem wir den Wald verlassen haben, biegen wir links auf eine Asphaltstraße ab und halten uns am Kellerhaus rechts. Die Kellerstraße führt uns wieder zum Ausgangspunkt am Schloss Katzelsdorf.
Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten war es ein entspannter Wandervormittag. Was den erwähnten gpx-Track betrifft: der Track der Einzeletappe verläuft genau so, wie ich den Weg heute gegangen bin. Der Track der gesamten Wegstrecke dürfte alt sein, sollte man auch mal ausbessern. ;)
Weitere Informationen
Länge: 11,4km
Höhenmeter: 390m
Start- und Endpunkt: Schlossplatz Katzelsdorf
Öffis: mit der Bahn über Wiener Neustadt zur Haltestelle Katzelsdorf – 1,5km vom Zentrum entfernt; mit dem Bus vom Hauptplatz Wiener Neustadt direkt in den Ort Katzelsdorf
Parkplatz: im Ort sind viele Parkplätze vorhanden, großer Parkplatz direkt beim Schloss
Einkehrmöglichkeiten: Kupfer-Dachl in Eichbüchl, Kellerhaus in Katzelsdorf, Schlosstaverne in Katzelsdorf, Gasthaus zur Schmiede in Katzelsdorf
Karte: fb WK 023, BEV ÖK50 5207
3 Kommentare
Am Burgenland-07er gibt es auch wohlformulierende Lokalpolitiker: „Verständige Menschen verschmutzen weder Wald noch Weg. Allen anderen ist es verboten. Der Bürgermeister“
http://gipfelrast.at/2010/03/durch-das-burgenland#nixmist
Lieber Martin,
danke für den ausführlichen Bericht und den Hinweis zu den Orientierungsmängeln. Die fehlenden Schilder an den kritischen Punkten sind bereits bestellt und werden, sobald es das Wetter zulässt, von der Gemeinde Katzelsdorf aufgestellt. Auch die Änderung des gpx-Tracks für den gesamten Weg am Wiener Alpenbogen ist bereits in Arbeit.
Beste Grüße,
Adi
Hallo Adi,
danke für deine Ausführungen. Es war für mich eh nur eine Frage der Zeit, wann diese Dinge aktualisiert werden. Danke.
Dafür ist die Strecke von Markt Piesting nach Bad Fischau perfekt beschildert, war letzte Woche dort.
Herzliche Grüße,
Martin