Die Luftlinie zwischen dem Bahnhof Payerbach-Reichenau und dem Bahnhof Gloggnitz ist 6,4 Kilometer lang. Viel zu kurz für eine ausgiebige Wandertour. Da lohnt es sich schon den Weg in den Westen einzuschlagen und vorerst mal tiefer in das Höllental zwischen den Bergmassiven Schneeberg und Rax einzudringen. Schreckst du vor einem langen und anspruchsvollen Wandertag nicht zurück, dann nichts wie rein mit dir in diese Tagestour. Wenn doch, dann mach’s dir gemütlich indem du beim Naturfreundehaus Knofeleben einfach ein Nächtle verbringst. Die ideale Wochenendtour in jeglicher Hinsicht.

> Am Wasserleitungsweg von Payerbach nach Kaiserbrunn (ca. 3 Stunden)
> Von Kaiserbrunn zum Naturfreundehaus Knofeleben (ca. 2 Stunden)
> Vom NFH Knofeleben zur Waldburgangerhütte (ca. 2 Stunden)
> Von der Waldburgangerhütte über Prigglitz nach Gloggnitz (ca. 3 Stunden)
> Von der Waldburgangerhütte über Jubiläumsaussicht nach Payerbach (ca. 1 Stunde)
> Kurzinfos
> Übersichtskarte + GPS-Track

Am Wasserleitungsweg von Payerbach nach Kaiserbrunn

Einer meiner Lieblingsbahnhöfe, Payerbach-Reichenau, ist Ausgangspunkt dieser 32km langen Wandertour im südlichen Schneeberg-Gebiet. Die ersten Meter führen vom Bahnhof am Weg des Wiener Alpenbogens an der Schwarza entlang ins Bergsteigerdorf Reichenau/Rax. Nachdem wir ein wenig Kurluft geschnuppert haben, wenden wir uns dem Wasserleitungsweg zu. Dieser im Höllental angelegte Wanderweg wurde zum 125- jährigen Bestandes der 1. Wiener Hochquellenwasserleitung im Jahr 1998 eröffnet. Blaue Schilder zeigen an den wichtigsten Abzweigungen den Weg. Kurz nach Hirschwang biegt der Wasserleitungsweg von der Bundesstraße ab. Einige Male sind Gitterwege zu überschreiten (aufpassen bei kleinen Hunden und ihren entsprechend kleinen Pfoten). Der Wasserleitungsweg führt teils in stetigem Auf und Ab durch das Höllental nach Kaiserbrunn, mehrmals wird die Schwarza überquert. Beim Landgasthaus und am Wasserleitungsmuseum in Kaiserbrunn endet der Wasserleitungsweg. Am Museum gibt’s frisches Trinkwasser aus den umliegenden Quellen. Was ihr hier nicht trinkt, wandert weiter nach Wien.

In Payerbach plätschert die Schwarza noch relativ lautlos dahin.
In Payerbach plätschert die Schwarza noch relativ lautlos dahin.
Achtung: Großer Bergkristall in Reichenau gesichtet.
Achtung: Großer Bergkristall in Reichenau gesichtet.
Die Talbahn zur Hölle. Äh, meine natürlich die Höllentalbahn.
Die Talbahn zur Hölle. Äh, meine natürlich die Höllentalbahn.
Blumiges Schloss Reichenau.
Blumiges Schloss Reichenau.
Baden erlaubt.
Baden erlaubt.
Am Holzweg.
Am Holzweg.
Bundesstraße und Schwarza rauschen abwechselnd.
Bundesstraße und Schwarza rauschen abwechselnd.
Streifzug durch das Outdoor-Areal im Wasserleitungsmuseum Kaiserbrunn.
Streifzug durch das Outdoor-Areal im Wasserleitungsmuseum Kaiserbrunn.

Von Kaiserbrunn zum Naturfreundehaus Knofeleben

Solltet ihr naturnahe Nächtigung oder schnelle Flucht wünschen, findet ihr neben einem kleinen Campingplatz in Kaiserbrunn auch eine Bushaltestelle. Für alle Bedürfnisse ist also gesorgt.
Update (9.8.16): Der Campingplatz wird ab 1.1.2017 nicht mehr vorhanden sein!
Nach den kaum erwähnenswerten Höhenmetern am Wasserleitungsweg, geht’s nun endlich bergauf. Der Wiener Alpenbogen weist uns markiert und beschildert über den Miesleitensteig stetig bergauf. Ab und zu begeistern uns Ausblicke in den Wasserofen, eine kurze Passage mit Holzstiegen gilt es zu überwinden. Kurz heißt es mal in einem Geröllhang aufpassen. Hier auf Steinschlag von oben aufpassen und selbst keinen auslösen, der Aufstieg ist über mehrere Serpentinen mit einem Stahlseil gesichert. Ist der Aufstieg mal geschafft, windet sich der Wanderweg durch schattigen Mischwald weiter bergauf zu einer Forststraße, welche ohne Höhenmeter zum Naturfreundehaus Knofeleben führt. Wer sich für die Zwei-Tages-Variante entschieden hat, darf sich hier kulinarisch in einer ausgezeichneten Berghütte verwöhnen lassen.

Schlüsselstelle beim Aufstieg zur Naturfreundehaus Knofeleben.
Schlüsselstelle beim Aufstieg zur Naturfreundehaus Knofeleben.
Vor mir ging's runter.
Vor mir ging’s runter.
Naturfreundehaus Knofeleben - bei Ruhetag.
Naturfreundehaus Knofeleben – bei Ruhetag.

Vom NFH Knofeleben zur Waldburgangerhütte

Wir verlassen nun den Weg des Wiener Alpenbogens, dieser führt weiter auf den Krummbachstein und zum Schneeberg, und gehen weiter auf der Regionalen Route J des Wiener Alpenbogens zur Waldburgangerhütte. Eine Forststraße (blau markiert) führt uns relativ unspektakulär zur Lackabodenhütte und hinab zur Bodenwiese. Sie gilt als die größte Alm Österreichs, die Halterin Gabi freut sich auf einen Besuch bei der Almhütte. Am südlichen Ende der Bodenwiese liegt die 1929 errichtete Waldburgangerhütte, welche aber nur an Wochenenden und an Feiertagen geöffnet hat. Und wegen Renovierung im Jahr 2016 nur mehr von 24. September bis 26. Oktober, bleiben also nur mehr wenige Tage heuer übrig, die bekannten Schöberl auf der Hütte zu verzehren.

Ob bei Dunkelheit jemand das Schild lesen kann?
Ob bei Dunkelheit jemand das Schild lesen kann?
Bodenwiese mit Übergang.
Bodenwiese mit Übergang.
Bodenwiese mit dunklen Wolken.
Bodenwiese mit dunklen Wolken.
Waldburgangerhütte - bei, genau, Ruhetag.
Waldburgangerhütte – bei, genau, Ruhetag.

Von der Waldburgangerhütte über Prigglitz nach Gloggnitz

Wer will, kann auch hier wieder nach Payerbach absteigen (gelb, dann blau markiert) und man erspart sich ca. 6 Kilometer Wegstrecke. Dann entgehen dir aber die Schwarzenbergaussicht und die lieblichen Ortschaften bei Prigglitz. Gemeinsam mit dem Gloggnitzer Rundwanderweg 834 führt die Regionale Route K des Wiener Alpenbogens bergauf zur Schwarzenbergaussicht und blau markiert hinab nach Prigglitz. Die kleine Ortschaft liegt eingekesselt am oberen Rand des Stuppachgrabens. Am Ortsanfang von „Auf der Wiese“ ist seit 1995 eine Kuh eingesperrt. Skandalös! Dass noch niemand die aus Zirbenholz geschnitzte Kuh „Mausa“ befreit hat, ist verwunderlich.
Auf gemütlichen Güterwegen durchquert man die Rotte Silbersberg und genießt hier einen fantastischen Ausblick auf der einen Seite zur Rax, auf der anderen zum Türkensturz bei Gleißenfeld in der Buckligen Welt. Wer noch Platz im Rucksack hat, kann sich beim Biohof Zwickl in Silbersberg 14 mit Obst, Eier, Honig, Rindfleisch und Schnaps eindecken. Die letzten Meter führen in Serpentinen einen schattigen Wald bergab nach Gloggnitz, der Bahnhof ist nur mehr wenige Gehmeter entfernt.

Aussichtsbuch mit Aussicht.
Aussichtsbuch mit Aussicht.
Achtung auf die laufenden Laufenten.
Achtung auf die laufenden Laufenten.
Unbekannter Silbersberg.
Unbekannter Silbersberg.

Abstiegsvariante von der Waldburgangerhütte über die Jubiläumsaussicht nach Payerbach

Wie schon erwähnt, kann man von der Waldburgangerhütte auch direkt nach Payerbach absteigen. Hier folgen wir einfach dem Wegweiser bei der Waldburgangerhütte nach Payerbach und der gelben und blauer Markierung. Kurz danach verlässt uns der gelbe Weg nach Obertal, wir wandern den blau markierten Weg hinab zur Jubiläumsaussicht und von hier weiter blau markiert direkt zum Bahnhof Payerbach-Reichenau.

Wer sieht hier wen?
Wer sieht hier wen?
An der Jubiläumsaussicht lässt es sich aushalten.
An der Jubiläumsaussicht lässt es sich aushalten.

Kurzinfos

Datum der Tour: 16. Juni 2016
Anreise
: mit dem Zug über Wiener Neustadt nach Payerbach-Reichenau
Abreise: mit dem Zug von Gloggnitz auf der gleichen Linie wie bei der Anreise
Weglänge: 30,2 Kilometer
Höhenmeter: 1.270Hm
Dauer: ca. 10 Stunden
Charakteristik: mittelschwere Wanderung, ständig markiert, landschaftlich sehr abwechslungsreich, in Relation zur Weglänge aber geringe Ausblicke, einige Einkehrmöglichkeiten
Wanderkarten: freytag & berndt WK 022, BEV Sonderkarte Schneeberg-Rax 1:25.000
Diese Route ist als Wandertipp für Experten auf www.wieneralpen.at zu finden!


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